Samo Tomšič: Machtlust. Psychoanalyse und Kapitalismuskritik

Diens­tag, 21. Novem­ber // 19:00 – 21:00 Uhr // Cas 1.811 (IG-Far­ben‑Campus, Nina-Rubinstein-Weg 1, 60323 Frank­furt am Main)

Wenn eine gesell­schafts­kri­ti­sche Aus­rich­tung die Psy­cho­ana­ly­se kenn­zeich­net, dann ist es die Auf­de­ckung des­sen, was Freud das »Unbe­ha­gen in der Kul­tur« nann­te. Damit direkt ver­bun­den ist die Auf­de­ckung der libi­di­nö­sen Aus­beu­tung bzw. der libi­di­nö­sen Ver­an­ke­rung der Macht­ver­hält­nis­se. Die­se Ein­sich­ten Freuds wur­den einer­seits von der Kri­ti­schen Theo­rie auf­ge­grif­fen und fan­den ande­rer­seits in Jac­ques Lacans »Rück­kehr zu Freud« wich­ti­ge psy­cho­ana­ly­ti­sche Wei­ter­ent­wick­lun­gen. Aus­ge­hend von der Lust­pro­ble­ma­tik wird sich der Vor­trag der andau­ern­den Aktua­li­tät der freu­do-lacan­schen Psy­cho­ana­ly­se wid­men. Wie­so braucht die Kri­tik der poli­ti­schen Ökono­mie psy­cho­ana­ly­ti­sche Grund­be­grif­fe (Trieb, Unbe­wuss­tes, Über­tra­gung)? Wie mischt sich Lust über­haupt in die Repro­duk­ti­on der kapi­ta­lis­ti­schen Macht­ver­hält­nis­se ein? Und schließ­lich: Was kann uns die Psy­cho­ana­ly­se über den Auf­stieg des soge­nann­ten Neo­po­pu­lis­mus sagen?

Samo Tomšič pro­mo­vier­te in Phi­lo­so­phie an der Uni­ver­si­tät Ljublja­na, Slo­we­ni­en, und ist seit 2011 an der Hum­boldt Uni­ver­si­tät zu Ber­lin tätig. Sei­ne For­schungs­be­rei­che umfas­sen fran­zö­si­sche Phi­lo­so­phie, deut­schen Idea­lis­mus, Epis­te­mo­lo­gie, Psy­cho­ana­ly­se und Sprach­phi­lo­so­phie. Letz­te Ver­öf­fent­li­chun­gen: The Capi­ta­list Uncon­scious. Marx and Lacan (Ver­so, 2015) und Psy­cho­ana­ly­sis: Topo­lo­gi­cal Per­spec­ti­ves (Hg. mit Micha­el Fried­man, Tran­script, 2016).

Mode­ra­ti­on: Lucas Pohl

Ver­an­stal­tet vom Ak zeit­ge­nös­si­sche Mate­ria­lis­men und dem Forum kri­ti­scher Wis­sen­schaf­ten (FkW).