Für alle, die den Vortrag verpasst haben und/oder nochmal nachlesen möchten:
Kategorie: Allgemein
Meron Mendel: Rechte Tendenzen in Europa und Deutschland
Abschlussveranstaltung der Reihe „Display – Gegenwart im Kontext“
07.02.2018 um 19:00 Uhr // NG 1741b (IG Nebengebäude) // IG Farben Campus
Seit Dezember ist in Österreich mit der FPÖ eine offen rassistische Partei in der Bundesregierung vertreten. Überraschend ist das nicht: Rechte und rechtsradikale Parteien bekommen überall in Europa Aufwind und sind in einigen Ländern sogar an Regierungen beteiligt. Bürgerlich-demokratische Institutionen scheinen grundlegend in die Krise geraten zu sein. Für viele Menschen ist die Zunahme rechter Gesinnung auch ein manifester Faktor im Alltag: Geflüchtete, Jüdinnen und Juden und People of Color werden immer häufiger Opfer rechter Gewalt. In Deutschland wird nicht nur auf der Ebene der Parteienpolitik, sondern auch in vielen zivilgesellschaftlichen Institutionen über den richtigen Umgang mit Rechten gestritten: In der Universität, in den Theatern, bei den Gewerkschaften oder auf der Buchmesse. Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe „Display – Gegenwart im Kontext“ möchten wir diese Fragen aufgreifen und gemeinsam über Ursachen der gegenwärtigen Rechtsentwicklung und mögliche Gegenstrategien sprechen.
Unser Gast ist Dr. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.
Veranstaltet durch die Gastprofessur für kritische Gesellschaftstheorie am FB 03 und das Forum kritischer Wissenschaften.
Zur Reihe:
Meldungen über den autoritären Umbau inner- und außereuropäischer Staaten flimmern täglich über die Bildschirme. Weltweite Proteste und sich immer wieder neu formierende soziale Bewegungen werden in der Presse und in sozialen Netzwerken rund um die Uhr diskutiert. Eine gesellschaftstheoretisch informierte Analyse dieser Ereignisse bleibt im gegenwärtigen öffentlichen und medialen Diskurs jedoch weitgehend aus. Was können die kritischen Wissenschaften für das Verständnis solcher aktuellen politischen Geschehnisse beitragen? Anliegen der Veranstaltungsreihe ist es, sich in einer offenen Diskussion mit lokalen Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus unterschiedlichen Fachgebieten diese komplexen Themen zu erschließen. Dabei soll zugleich das Potential kritischer Gesellschaftstheorie zur Analyse sozialer Entwicklungen und Probleme der Gegenwart befragt und die Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Fragen als Teil der akademischen Praxis verankert werden.
Die aktuellen Themen und Referent*innen werden jeweils kurzfristig bekannt gegeben.
BDS & Co. Boykottkampagnen gegen Israel und ihre Hintergründe
Israel ist nicht nur immer wieder terroristischen Angriffen durch islamistische Organisationen wie die Hamas und den Islamischen Dschihad ausgesetzt, sondern wird zunehmend auch mit Kampagnen zu seiner Dämonisierung und Delegitimierung konfrontiert. So fordert beispielsweise die nicht nur in den palästinensischen Gebieten, sondern auch in vielen anderen Ländern agierende BDS-Bewegung einen umfassenden Boykott des jüdischen Staates sowie Kapitalabzug, Embargos und Zwangsmaßnahmen – auf wirtschaftlichem, politischem, akademischem und künstlerischem Gebiet. Sie gibt dabei vor, für die Menschenrechte einzutreten, hat jedoch nicht weniger zum Ziel als die „Befreiung ganz Palästinas“, das heißt: eine Kein-Staat-Israel‑Lösung.
Die Aktivisten dieser Bewegung sind gut vernetzt und verfügen über Einfluss, der bis in wichtige Nichtregierungs- und Menschenrechtsorganisation
In seinem Vortrag wird Alex Feuerherdt die zweifelhaften Hintergründe und Auswirkungen dieser Boykott- und Delegitimierungskampagnen analysieren, einen Überblick über ihre Akteure geben und erörtern, welche Rolle und welches Gewicht den NGOs dabei zukommt. Zudem wird er prüfen, welche Ziele die gegen den jüdischen Staat gerichteten „Lawfare“-Bestrebungen haben und welches Verständnis von den Menschenrechten ihnen zugrunde liegt.
Zum Referenten: Alex Feuerherdt ist freier Publizist und lebt in Köln. Er arbeitet schwerpunktmäßig zu den Themen Israel, Nahost, Antisemitismus und Fußball und schreibt regelmäßig unter anderem für die Jüdische Allgemeine, n‑tv.de, die Jungle World und Konkret. Außerdem ist er der Betreiber des Blogs Lizas Welt.
Alenka Zupančič: »What is sex?« – Philosophy and Psychoanalysis
In her talk Alenka Zupančič will discuss the encounter between psychoanalysis and philosophy at the points where the two seem to be the most incompatible. Sex (and psychoanalytic theory of sexuality) is something that philosophy usually doesn’t know what to do with. And ontology (as science of pure being) is something that psychoanalysis doesn’t know what to do with. The project of the book »What is sex?« is to take these two notions and cast them in the opposite camps. That is to say to take sex as the properly ontological question of psychoanalysis, and to pursue the implications that this kind of interrogation has for philosophy.
Alenka Zupančič ist Professorin für Philosophie und Psychoanalyse an der European Graduate School (EGS), an der University of Nova Gorica und am Institut für Philosophie an der Slovenska Akademija Znanosti in Umetnosti. Neben Slavoj Žižek und Mladen Dolar ist sie eine der bekanntesten Vertreterinnen der sogenannten »Laibacher Lacan-Schule«. Schwerpunkte ihrer Forschung bilden unter anderem das Verhältnis zwischen Sexualität und Ontologie, die lacanianische Psychoanalyse, der Begriff des Komischen, der deutsche Idealismus und Nietzsche. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen zählen: Ethik des Realen: Kant, Lacan (Turia + Kant, 1995), The Shortest Shadow: Nietzsche’s Philosophy of the Two (MIT Press, 2003) und Der Geist der Komödie (Merve, 2014).
Moderation: Lucas Pohl
Veranstaltet vom Ak zeitgenössische Materialismen und dem Forum kritischer Wissenschaften (FkW).
Audio: Friederike Boll zu #metoo und den Grenzen des Sexualstrafrechts
Für alle, die den Vortrag verpasst haben oder nachhören möchten: Friederike Boll zu #metoo – Die Grenzen des Sexualstrafrechts im Rahmen der Reihe Display – Gegenwart im Kontext. [Zum Abspielen auf den Link klicken.]
Friederike Boll: #metoo – Die Grenzen des Sexualstrafrechts und deren politische (Be-)Deutung
Teil II der Veranstaltungsreihe Display – Gegenwart im Kontext
6.12.2017 um 19:00 // NG 1741b (IG Nebengebäude
Gewalt ist unvermindert Alltag für viele Frauen*, Kinder und Trans*. Alltag ist sie auch, weil die Gewalt in weiten Teilen gesellschaftlich (und staatlich) verharmlost und toleriert wird anstatt sie – strukturell und im Einzelfall – effektiv zu bekämpfen.
Letztes Jahr wurde mit viel feministischem Nachdruck ein neues Sexualstrafrecht erkämpft, dass dem Grundsatz folgt „Nein heißt Nein“. Auch Stalking kann inzwischen strafrechtlich verfolgt werden. Und seit einigen Jahren gibt es das Gewaltschutzgesetz, das Instrumente bei Gewalt im sozialen Nahraum an die Hand gibt.
Mit dem strafenden Staat also gegen Patriarchat & Sexismus? – Da werden viele feministische und anti-rassistische „Jein, aber’s“ laut. Ein Blick in feministisch-materialistis
Die Veranstaltung versucht daher einen Rundumschlag: Zunächst wird das derzeitige Sexualstrafrecht – das auch im Rahmen des Studiums nicht gelehrt wird – für Jurist*innen und nicht-Jurist*innen verständlich dargestellt. Dann wird der aktuelle Diskurs zu sexualisierter Gewalt und zur Reform des Sexualstrafrechts nachskizziert. Dabei steht im Fokus der Kritik die Mittäterschaft des bürgerlichen Rechtsstaats bei der Absicherung von ungleichen Geschlechterverhältnissen und sexualisierter Gewalt. Abschließend gehen wir gemeinsam der Frage nach: „Was tun?“ angesichts sexualisierter Gewalt, einer sexistischen, patriarchalen Justiz und rassistischer Vereinnahmungsversuchen.
Friederike Boll hat Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main studiert und arbeitet u.a. zu Sexualstrafrecht. Sie wird als Expertin zu dem Thema einen Input geben und Fragen und Diskussionbeiträge beantworten und kommentieren.
Im Anschluss an den Vortrag werden die Initiativen gewaltfreileben und feministische philosoph_innen frankfurt in kurzen Inputs aus ihren aktuellen Projekten berichten.
Zur Reihe:
Meldungen über den autoritären Umbau inner- und außereuropäischer Staaten flimmern täglich über die Bildschirme. Weltweite Proteste und sich immer wieder neu formierende soziale Bewegungen werden in der Presse und in sozialen Netzwerken rund um die Uhr diskutiert. Eine gesellschaftstheoretisch informierte Analyse dieser Ereignisse bleibt im gegenwärtigen öffentlichen und medialen Diskurs jedoch weitgehend aus. Was können die kritischen Wissenschaften für das Verständnis solcher aktuellen politischen Geschehnisse beitragen? Anliegen der Veranstaltungsreihe ist es, sich in einer offenen Diskussion mit lokalen Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus unterschiedlichen Fachgebieten diese komplexen Themen zu erschließen. Dabei soll zugleich das Potential kritischer Gesellschaftstheorie zur Analyse sozialer Entwicklungen und Probleme der Gegenwart befragt und die Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Fragen als Teil der akademischen Praxis verankert werden.
Die aktuellen Themen und Referent*innen werden jeweils kurzfristig bekannt gegeben.
Zeit:
01.11.2017 + 06.12.2017 + 07.02.2018 // jeweils 19:00 Uhr
Ort:
01.11.2017 // Café auf dem Campus Hoppenworth & Ploch („Hopplo“) // Siolistraße 7, 60323 Frankfurt am Main (auf dem IG Farben Campus)
06.12.2017 + 07.02.2018 // NG 1741b (IG-Nebengebäude), Norbert-Wollheim-Platz 1 (auf dem IG Farben Campus)
Alternativer Campusplan des IG-Farben Campus
Der AStA hat einen alternativen Campusplan des IG-Farben Campus erstellt, in dem studentische Freiräume und Räumlichkeiten der Fachschaften verzeichnet sind. Schaut dort einfach mal vorbei!