Friederike Boll: #metoo – Die Grenzen des Sexualstrafrechts und deren politische (Be-)Deutung

Teil II der Ver­an­stal­tungs­rei­he Dis­play – Gegen­wart im Kontext

6.12.2017 um 19:00 // NG 1741b (IG Neben­ge­bäu­de) //
IG Far­ben Campus

Gewalt ist unver­min­dert All­tag für vie­le Frau­en*, Kin­der und Trans*. All­tag ist sie auch, weil die Gewalt in wei­ten Tei­len gesell­schaft­lich (und staat­lich) ver­harm­lost und tole­riert wird anstatt sie – struk­tu­rell und im Ein­zel­fall – effek­tiv zu bekämpfen.

Letz­tes Jahr wur­de mit viel femi­nis­ti­schem Nach­druck ein neu­es Sexu­al­straf­recht erkämpft, dass dem Grund­satz folgt „Nein heißt Nein“. Auch Stal­king kann inzwi­schen straf­recht­lich ver­folgt wer­den. Und seit eini­gen Jah­ren gibt es das Gewalt­schutz­ge­setz, das Instru­men­te bei Gewalt im sozia­len Nah­raum an die Hand gibt.
Mit dem stra­fen­den Staat also gegen Patri­ar­chat & Sexis­mus? – Da wer­den vie­le femi­nis­ti­sche und anti-ras­sis­ti­sche „Jein, aber’s“ laut. Ein Blick in femi­nis­tisch-mate­ria­lis­tische Rechts­theo­rie und die bit­te­re Rechts­wirk­lich­keit der Straf­ver­fol­gung zei­gen, dass es ein­fa­che Ant­wor­ten nicht geben wird – ein wei­ter so wie bis­her aber defi­ni­tiv auch kei­ne Opti­on ist.

Die Ver­an­stal­tung ver­sucht daher einen Rund­um­schlag: Zunächst wird das der­zei­ti­ge Sexu­al­straf­recht – das auch im Rah­men des Stu­di­ums nicht gelehrt wird – für Jurist*innen und nicht-Jurist*innen ver­ständ­lich dar­ge­stellt. Dann wird der aktu­el­le Dis­kurs zu sexua­li­sier­ter Gewalt und zur Reform des Sexu­al­straf­rechts nach­skiz­ziert. Dabei steht im Fokus der Kri­tik die Mit­tä­ter­schaft des bür­ger­li­chen Rechts­staats bei der Absi­che­rung von unglei­chen Geschlech­ter­ver­hält­nis­sen und sexua­li­sier­ter Gewalt. Abschlie­ßend gehen wir gemein­sam der Fra­ge nach: „Was tun?“ ange­sichts sexua­li­sier­ter Gewalt, einer sexis­ti­schen, patri­ar­cha­len Jus­tiz und ras­sis­ti­scher Vereinnahmungsversuchen.

Frie­de­ri­ke Boll hat Rechts­wis­sen­schaf­ten in Frank­furt am Main stu­diert und arbei­tet u.a. zu Sexu­al­straf­recht. Sie wird als Exper­tin zu dem The­ma einen Input geben und Fra­gen und Dis­kus­si­on­bei­trä­ge beant­wor­ten und kommentieren.

Im Anschluss an den Vor­trag wer­den die Initia­ti­ven gewalt­frei­le­ben und femi­nis­ti­sche philosoph_innen frank­furt in kur­zen Inputs aus ihren aktu­el­len Pro­jek­ten berichten.

Ver­an­stal­tet durch die Gast­pro­fes­sur für kri­ti­sche Gesell­schafts­theo­rie am FB 03 und das Forum kri­ti­scher Wissenschaften.

Zur Rei­he:

Mel­dun­gen über den auto­ri­tä­ren Umbau inner- und außer­eu­ro­päi­scher Staa­ten flim­mern täg­lich über die Bild­schir­me. Welt­wei­te Pro­tes­te und sich immer wie­der neu for­mie­ren­de sozia­le Bewe­gun­gen wer­den in der Pres­se und in sozia­len Netz­wer­ken rund um die Uhr dis­ku­tiert. Eine gesell­schafts­theo­re­tisch infor­mier­te Ana­ly­se die­ser Ereig­nis­se bleibt im gegen­wär­ti­gen öffent­li­chen und media­len Dis­kurs jedoch weit­ge­hend aus.                                                                                                                                                                                                                              Was kön­nen die kri­ti­schen Wis­sen­schaf­ten für das Ver­ständ­nis sol­cher aktu­el­len poli­ti­schen Gescheh­nis­se bei­tra­gen? Anlie­gen der Ver­an­stal­tungs­rei­he ist es, sich in einer offe­nen Dis­kus­si­on mit loka­len Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus unter­schied­li­chen Fach­ge­bie­ten die­se kom­ple­xen The­men zu erschlie­ßen. Dabei soll zugleich das Poten­ti­al kri­ti­scher Gesell­schafts­theo­rie zur Ana­ly­se sozia­ler Ent­wick­lun­gen und Pro­ble­me der Gegen­wart befragt und die Aus­ein­an­der­set­zung mit aktu­el­len poli­ti­schen Fra­gen als Teil der aka­de­mi­schen Pra­xis ver­an­kert werden.

Die aktu­el­len The­men und Referent*innen wer­den jeweils kurz­fris­tig bekannt gegeben.

Zeit:

01.11.2017 + 06.12.2017 + 07.02.2018 // jeweils 19:00 Uhr

Ort:

01.11.2017 // Café auf dem Cam­pus Hop­pen­worth & Ploch („Hopp­lo“) // Sio­li­stra­ße 7, 60323 Frank­furt am Main (auf dem IG Far­ben Cam­pus)    

06.12.2017 + 07.02.2018 // NG 1741b (IG-Neben­ge­bäu­de), Nor­bert-Woll­heim-Platz 1 (auf dem IG Far­ben Campus)

Samo Tomšič: Machtlust. Psychoanalyse und Kapitalismuskritik

Diens­tag, 21. Novem­ber // 19:00 – 21:00 Uhr // Cas 1.811 (IG-Far­ben‑Campus, Nina-Rubinstein-Weg 1, 60323 Frank­furt am Main)

Wenn eine gesell­schafts­kri­ti­sche Aus­rich­tung die Psy­cho­ana­ly­se kenn­zeich­net, dann ist es die Auf­de­ckung des­sen, was Freud das »Unbe­ha­gen in der Kul­tur« nann­te. Damit direkt ver­bun­den ist die Auf­de­ckung der libi­di­nö­sen Aus­beu­tung bzw. der libi­di­nö­sen Ver­an­ke­rung der Macht­ver­hält­nis­se. Die­se Ein­sich­ten Freuds wur­den einer­seits von der Kri­ti­schen Theo­rie auf­ge­grif­fen und fan­den ande­rer­seits in Jac­ques Lacans »Rück­kehr zu Freud« wich­ti­ge psy­cho­ana­ly­ti­sche Wei­ter­ent­wick­lun­gen. Aus­ge­hend von der Lust­pro­ble­ma­tik wird sich der Vor­trag der andau­ern­den Aktua­li­tät der freu­do-lacan­schen Psy­cho­ana­ly­se wid­men. Wie­so braucht die Kri­tik der poli­ti­schen Ökono­mie psy­cho­ana­ly­ti­sche Grund­be­grif­fe (Trieb, Unbe­wuss­tes, Über­tra­gung)? Wie mischt sich Lust über­haupt in die Repro­duk­ti­on der kapi­ta­lis­ti­schen Macht­ver­hält­nis­se ein? Und schließ­lich: Was kann uns die Psy­cho­ana­ly­se über den Auf­stieg des soge­nann­ten Neo­po­pu­lis­mus sagen?

Samo Tomšič pro­mo­vier­te in Phi­lo­so­phie an der Uni­ver­si­tät Ljublja­na, Slo­we­ni­en, und ist seit 2011 an der Hum­boldt Uni­ver­si­tät zu Ber­lin tätig. Sei­ne For­schungs­be­rei­che umfas­sen fran­zö­si­sche Phi­lo­so­phie, deut­schen Idea­lis­mus, Epis­te­mo­lo­gie, Psy­cho­ana­ly­se und Sprach­phi­lo­so­phie. Letz­te Ver­öf­fent­li­chun­gen: The Capi­ta­list Uncon­scious. Marx and Lacan (Ver­so, 2015) und Psy­cho­ana­ly­sis: Topo­lo­gi­cal Per­spec­ti­ves (Hg. mit Micha­el Fried­man, Tran­script, 2016).

Mode­ra­ti­on: Lucas Pohl

Ver­an­stal­tet vom Ak zeit­ge­nös­si­sche Mate­ria­lis­men und dem Forum kri­ti­scher Wis­sen­schaf­ten (FkW).

Justo Serrano Zamora: Katalanischer „independentisme“: zwischen nationaler Identität und (radikaler) politischer Selbstbestimmung

Gemein­sam mit der Gast­pro­fes­sur für kri­ti­sche Gesell­schafts­theo­rie am FB 03 laden wir ein zur Auf­takt­ver­an­stal­tung der Rei­he Dis­play – Gegen­wart im Kontext

01.11.2017 um 19:00 Uhr // Café auf dem Cam­pus Hop­pen­worth & Ploch („Hopp­lo“) // Sio­li­stra­ße 7, 60323 Frank­furt am Main (auf dem IG Far­ben Campus)

Am 1. Okto­ber wur­de die Teil­nah­me enga­gier­ter und fried­li­cher Bür­ger an einer – als ver­fas­sungs­wid­rig erklär­ten – Volks­ab­stim­mung über den poli­ti­schen Sta­tus von Kata­lo­ni­en mit bru­ta­ler Poli­zei­ge­walt unter­drückt. Wie ist es zu einer sol­chen Situa­ti­on gekom­men? Wel­che poli­ti­schen, zivil­ge­sell­schaft­li­chen und öko­no­mi­schen Akteu­re haben dabei eine Rol­le gespielt? Wel­che poli­ti­schen Ent­wick­lun­gen sind zu erwar­ten? Im Vor­trag soll mit beson­de­rem Nach­druck die Fra­ge ver­han­delt wer­den, wor­in die spe­zi­fi­schen Ambi­va­len­zen des kata­la­ni­schen Sepa­ra­tis­mus bestehen.

Jus­to Ser­ra­no Zamo­ra pro­mo­viert am Insti­tut für Sozi­al­for­schung (IfS) zu Trans­for­ma­ti­on und Radi­ka­li­sie­rung demo­kra­ti­scher Prak­ti­ken in sozia­len Mobi­li­sie­run­gen an der Schnitt­stel­le zwi­schen ame­ri­ka­ni­schem Prag­ma­tis­mus und Kri­ti­scher Theo­rie. Seit Sep­tem­ber 2017 ist er wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter an der Hoch­schu­le für Poli­tik der TU München.

Zur Rei­he:

Mel­dun­gen über den auto­ri­tä­ren Umbau inner- und außer­eu­ro­päi­scher Staa­ten flim­mern täg­lich über die Bild­schir­me. Welt­wei­te Pro­tes­te und sich immer wie­der neu for­mie­ren­de sozia­le Bewe­gun­gen wer­den in der Pres­se und in sozia­len Netz­wer­ken rund um die Uhr dis­ku­tiert. Eine gesell­schafts­theo­re­tisch infor­mier­te Ana­ly­se die­ser Ereig­nis­se bleibt im gegen­wär­ti­gen öffent­li­chen und media­len Dis­kurs jedoch weit­ge­hend aus.                                                                                                                                                                                                                              Was kön­nen die kri­ti­schen Wis­sen­schaf­ten für das Ver­ständ­nis sol­cher aktu­el­len poli­ti­schen Gescheh­nis­se bei­tra­gen? Anlie­gen der Ver­an­stal­tungs­rei­he ist es, sich in einer offe­nen Dis­kus­si­on mit loka­len Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus unter­schied­li­chen Fach­ge­bie­ten die­se kom­ple­xen The­men zu erschlie­ßen. Dabei soll zugleich das Poten­ti­al kri­ti­scher Gesell­schafts­theo­rie zur Ana­ly­se sozia­ler Ent­wick­lun­gen und Pro­ble­me der Gegen­wart befragt und die Aus­ein­an­der­set­zung mit aktu­el­len poli­ti­schen Fra­gen als Teil der aka­de­mi­schen Pra­xis ver­an­kert werden.

Die aktu­el­len The­men und Referent*innen wer­den jeweils kurz­fris­tig bekannt gegeben.

Zeit:

01.11.2017 + 06.12.2017 + 07.02.2018 // jeweils 19:00 Uhr

Ort:

01.11.2017 // Café auf dem Cam­pus Hop­pen­worth & Ploch („Hopp­lo“) // Sio­li­stra­ße 7, 60323 Frank­furt am Main (auf dem IG Far­ben Cam­pus)    

06.12.2017 + 07.02.2018 // NG 1741b (IG-Neben­ge­bäu­de), Nor­bert-Woll­heim-Platz 1 (auf dem IG Far­ben Campus)

Deutschrap und Antisemitismus“

Am Frei­tag, 18.08.2017 um 19:00 Uhr im Café KoZ

Bevor ich mir von irgend­ei­nem Rap­per den Nah­ost­kon­flikt erklä­ren las­se, hör ich lie­ber einen Song übers Ficken“ (Staiger 2015)

Nicht erst seit dem offe­nen Brief des Zen­tral­rats der Juden gegen den Auf­tritt von Kol­le­gah beim Hes­sen­tag und der erfolg­ten Absa­ge der geplan­ten Rap-Night ist Anti­se­mi­tis­mus im Deutschrap ein Thema.
Chu­cky Gold­stein ist Kul­tur­wis­sen­schaft­ler und frei­er Autor zum The­men­schwer­punkt Pop- und Rap­kul­tur. Er wird dem Ver­hält­nis von Deutschrap und Anti­se­mi­tis­mus nach­ge­hen und ins­be­son­de­re auf die Rol­le von Deutschrap als Sub­kul­tur und von Anti­se­mi­tis­mus als „nega­ti­ve Leit­idee der Moder­ne“ (Salz­born) ein­ge­hen. Das Vor­ge­stell­te wird er mit dem Jour­na­lis­ten und ehm. Label­be­trei­ber Mar­cus Staiger dis­ku­tie­ren.

Im Anschluss:

Jenseits des Geschlechterprinzips“ – Kritische Theorie und Gender

Vor­trag mit Dr.in Karin Stö­g­ner (Uni­ver­si­tät Wien)

Diens­tag, 04.07., 20:00 Uhr, IG Far­ben Cam­pus PEG 1.G 165

Kri­ti­sche Theo­rie ist nicht im enge­ren Sinn femi­nis­ti­sche Theo­rie, bie­tet jedoch eine Rei­he von Anknüp­fungs­punk­ten. Das Ver­hält­nis des Femi­nis­mus zur älte­ren Kri­ti­schen Theo­rie ist des­halb zumin­dest ambi­va­lent. Und doch fällt auf, dass in den Pro­gramm­schrif­ten der älte­ren Kri­ti­schen Theo­rie den Geschlech­ter­ver­hält­nis­sen brei­ter Raum zukommt: Sub­jekt­kon­sti­tu­ti­on, Arbeits­tei­lung, Ver­hält­nis von Gesell­schaft und Natur – sol­che Kon­stel­la­tio­nen von Zivi­li­sa­ti­on wer­den von Hork­hei­mer und Ador­no zumal an den Geschlech­ter­ver­hält­nis­sen nicht nur exem­pli­fi­ziert, son­dern die­se bil­den manch­mal, unauf­fäl­lig, das Zentrum, um das die Begrif­fe krei­sen, mit denen sie die Dia­lek­tik von Mythos und Auf­klä­rung fassen.
Der Vor­trag geht dar­auf ein, wie in der Theo­rie Hork­hei­mers und Ador­nos die Kate­go­rie Geschlecht gefasst ist, wel­che Bedeu­tung ihr zukommt und in wel­chem Ver­hält­nis zu ande­ren gesell­schaft­li­chen Struk­tur­ka­te­go­rien sie sich bewegt. Aus­ge­hend von einer Kri­tik des Ödi­pus­kom­ple­xes als Vor­weg­nah­me einer erst gesell­schaft­lich errich­te­ten Gen­der­bi­na­ri­tät wird auf die Kri­tik einer Iden­ti­täts­lo­gik ein­ge­gan­gen, wel­cher die Geschlech­ter­ver­hält­nis­se zen­tral sind.

Pop, Politik, Populismus“

Vor­trag mit Klaus Wal­ter und Felix Trautmann

Frei­tag, 24. März, 19:30, Café KoZ

Nach Donald Trumps Wahl­sieg haben sich erwar­tungs­ge­mäß vie­le Pop­stars ent­setzt, empört und bestürzt geäu­ßert. Die Oba­mas pfleg­ten einen engen Umgang mit Pop, Barack gab sich als Fan von Chan­ce the Rap­per und Kendrick Lamar, Künst­le­rin­nen wie Nicki Minaj und Janel­le Monáe, Stevie Won­der und Usher gin­gen im wei­ßen Haus aus und ein, Michel­le begeis­tert in der Come­dy-Show »Car­pool Karao­ke« mit Gesangs­ein­la­gen und einem Rap mit Mis­sy Elliott.

Die Oba­mas impor­tier­ten Posen aus dem Pop und Soul in die Poli­tik und insze­nier­ten sich so selbst wie Pop­stars. Die Alli­anz aus Pop und Poli­tik pro­pa­gier­te dabei einen Wer­te­ka­non, nach dem kein Mensch wegen Haut­far­be, Geschlechts und sexu­el­len Orientie­rung dis­kri­mi­niert wer­den darf. Trump dien­te das wie­der­um als Vor­la­ge für die Feind­bild­kon­struk­ti­on einer Pop-und Polit-Eli­te, die mit ihrer poli­ti­cal cor­rect­ness die Bevöl­ke­rung schikaniert.

Bedeu­tet die Wahl von Trump also auch den Nie­der­gang des Pop oder nur eine Ver­schie­bung sei­ner Rol­le? Klaus Wal­ter wird in sei­nem Vor­trag dem Ver­hält­nis von Pop und Poli­tik nach­ge­hen, dar­an anschlie­ßend wird Felix Traut­mann das „Popu­lä­re“ als gegen­wär­tig stark umkämpf­ten Bezugs­punkt zwi­schen Popu­lis­mus und cul­tu­ral poli­tics nachzeichnen.

Im Anschluss BARABEND mit Platten

Dogmatik und Differenz I: Epistemische Architekturen. Zu den Denkformen der Diaspora und Kritischer Theorie“

Vor­trag mit Almút Sh. Bruck­stein (Ber­lin) und einer Respon­se von Tho­mas Ves­t­ing (Frank­furt)

Mitt­woch, 5. Janu­ar, 18:00 Uhr, Uni Frank­furt HZ 14

Almút Sh. Bruck­stein (Ber­lin) wird in ihrem Vor­trag die kos­mo­po­li­ti­schen Struk­tu­ren rab­bi­ni­scher und ande­rer dia­spo­ri­scher Denk­for­men und ihre Ver­wandt­schaft zur Denk­tra­di­ti­on der Kri­ti­schen Theo­rie expli­zie­ren. Hier­zu über­setzt sie die Denk­mus­ter von rab­bi­ni­schen Tex­ten, von Traum­tex­ten, Dich­tung und Mne­mo­sy­ne als eine beson­de­re Art von Denk­räu­men und gibt einen Aus­blick auf ihre Arbeit in der Gestal­tung von öffent­li­chen Räu­men für Kunst und kri­ti­schen Diskurs.

Tho­mas Ves­t­ing (Frank­furt) wird in sei­ner Respon­se die Bedeu­tung des her­me­neu­ti­schen Ansat­zes für ande­re Wis­sen­schaf­ten, insb. für das Recht her­aus­stel­len und in Bezug zum Begriff des Expe­ri­men­tal­sys­tems setzen.

ReMarkierung, Veruneindeutigung, Vervielfältigung. Geschlecht und Sexualität im Zuge neoliberaler Transformationsprozesse“

Vor­trag mit Andrea Mai­ho­fer (Basel)

Don­ners­tag, 12. Janu­ar 2017, 18 Uhr (c.t.), HZ 14

Der Vor­trag ver­han­delt die der­zeit zu beob­ach­ten­de Gleich­zei­tig­keit einer Ver­flüs­si­gung von Geschlech­ter­iden­ti­tät und eines wie­der­erstar­ken­den Bedürf­nis­ses nach ein­deu­ti­gen geschlecht­li­chen Iden­ti­tä­ten, das in aktu­el­len „Anti-Gen­der-Dis­kur­sen“ auf­taucht, die sich gegen Gleich­stel­lungs­po­li­tik, Gen­der-Stu­dies an den Uni­ver­si­tä­ten und Sexu­al­päd­ago­gik richten.

Hegemonie und Individualisierung – Widerstandspotenziale des Pädagogischen“

Vor­trag mit Thi­lo Nau­mann (Darm­stadt) und Chris­tia­ne Thomp­son (Frank­furt)

Don­ners­tag, den 15.12.2016, um 18 Uhr c.t. in HZ 14

Thi­lo Nau­mann wird zu den öko­no­mi­schen, poli­ti­schen und sozi­al­psy­cho­lo­gi­schen Dimen­sio­nen der gegen­wär­ti­gen Öko­no­mi­sie­rungs- und Ent­gren­zungs­pro­zes­se und ihrer Wir­kung auf Sub­jek­ti­vie­rungs­pro­zes­se in der Päd­ago­gik refe­rie­ren. In der Dis­kus­si­on wer­den wir uns mit der Fra­ge nach der Mög­lich­keit einer eman­zi­pa­to­ri­schen Päd­ago­gik aus­ein­an­der­set­zen, die gesell­schafts- und insti­tu­ti­ons­kri­tisch vor­geht und Wider­stands­räu­me aufmacht.